Die unbewusste Auseinandersetzung mit mathematischen Phänomenen beginnt bereits im frühkindlichen Kontakt mit der Umwelt und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen.
Als Grundlage mathematischer Bildung sehen wir die Kernaussagen des Sächsischen Lehrplans:
„Im Fach Mathematik erwerben die Schülerinnen und Schüler grundlegendes geometrisches und arithmetisches Wissen, das sie befähigt, elementare Aufgaben aus ihrer Umwelt zu lösen. Sie eignen sich die Kulturtechnik des Rechnens an. Der Mathematikunterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit und des Vorstellungsvermögens.“
In den Bereichen „Größen“, „Geometrie“ und „Arithmetik“ kommen die Kinder „handgreiflich“ in Kontakt mit natürlichen Gegebenheiten der Mathematik. Durch eine starke Vernetzung mit naturwissenschaftlichen und Alltagsproblemen erleben die Kinder Mathematik als eine universelle Grundlage des menschlichen Lebens. Sie erfahren Mathematik im selbstverständlichen Zusammenhang mit Kunst, Musik, Bautechnik, Naturwissenschaft.
Durch den Einsatz unterschiedlicher Lernmaterialien wird eine spielerische und körperlich wahrnehmbare Auseinandersetzung mit der Mathematik herausgefordert.
Die Begegnung mit mathematischer Ästhetik schafft Grundlagen für das spätere Verständnis und Interesse an der höheren Mathematik.
Das mathematische Arbeiten in der Grundschule eröffnet den Kindern Räume, in denen sie unterstützt und herausgefordert werden:
- mathematische Grundlagen zu begreifen
- eigenständig denken zu lernen und Wissen anzuwenden
- mathematische Problemstellungen analysieren zu lernen
- eigene Lösungsstrategien erkennen, erlernen und vergleichen zu können
- Fehler analysieren und eigenständig beheben zu können
- mathematische Sachverhalte modellieren und beschreiben zu können
- über mathematische Problemstellungen disputieren und argumentieren zu können.
Die Kinder arbeiten eigenständig und individuell begleitet in unterschiedlichen Lernformen.
Durch die Arbeit mit einem jahrgangsspezifischen Mathematiklehrgang erschließen sich die Kinder mathematische Grundkompetenzen ihrer Jahrgangsstufe und erlernen den Umgang mit mathematischer Symbolik. Mathematischer Begabung wird genauso Rechnung getragen wie der Förderung rechenschwacher Kinder. Dabei nutzen wir die Potenziale der Jahrgangsmischung und die der Inklusionsassistenz.
Im Gespräch zwischen Erwachsenen und Kindern werden individuelle Lösungsstrategien und mathematisches Verständnis besprochen und anlassbezogen der Umgang mit mathematischen Sachverhalten herausgefordert.
In kleinen Teams diskutieren und erarbeiten die Kinder gemeinsam Lösungsstrategien oder mathematische Forscheraufgaben. Besonders geeignet sind dafür Fermi-Aufgaben, deren Lösungsansätze und Ergebnisse vielfältig und mitunter auch offen sind, wenn verschiedene Einflussfaktoren beachtet werden: Wie viele Zentimeter Zahnpasta verbraucht ein Kind in einer Woche?
Beim „Mathekreis“ oder „Mathekino“ stellen sich die Kinder und Pädagoginnen und Pädagogen mathematische Sachverhalte gegenseitig vor oder erarbeiten neue Themen. Die Präsentation eigener Ergebnisse hat dabei eine große Bedeutung.