Es gibt grundsätzliche Unterschiede in der Bewertung:
In der ersten bis dritten Jahrgangsstufe gibt es keine Notenbewertung. Es wird ausschließlich die individuelle Bewertungsnorm angewandt, wobei der individuelle Leistungsfortschritt des Schülers betrachtet wird. Dieser wird fortlaufend in den Kompetenzrastern dokumentiert.
In Jahrgangsstufe vier werden neben der Fortführung der individuellen Bewertungsnorm die anforderungsbezogene Bewertungsnorm und die Zensierung eingeführt.
Es werden keine Noten ohne Verbalurteil vergeben. Die Kinder erhalten die Einsicht in den „Wert“ einer Note durch das Gespräch.
Die Bewertung verfolgt grundsätzlich das Ziel der Beschreibung des individuellen Leistungsstandes eines Kindes.
Tests und Kompetenznachweise ermöglichen es den Kindern, ihren individuellen Leistungsstand bezüglich eines Lernbereiches mit den vorgegebenen Anforderungen (Kompetenzraster) abzugleichen und individuelle Ziele für die weitere Kompetenzentwicklung festzulegen.
Die Kinder erleben die Bewertung im Ergebnis verschiedener Formen der individuellen Leistungsstandsermittlung. Die Frage: „Was kann ich?“ steht im Mittelpunkt der Leistungsnachweise und -tests.
Der Zeitpunkt der Leistungsstandsermittlung oder des Leistungsnachweises kann von den Kindern in der Regel in einem vorgegebenen Zeitrahmen selbst gewählt werden.
Der Leistungsnachweis oder Test erfolgt ohne eine Zeitlimitierung. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, den Nachweis in seiner individuellen Geschwindigkeit zu erbringen.
Ein begonnener Nachweis soll zu Ende gebracht werden.
Das Grundanliegen der Leistungsstandsermittlung besteht darin, dem Bedarf der Kinder gerecht zu werden, indem versucht wird, ihre individuellen Leistungen im Hinblick auf ihre Fähigkeiten wahrzunehmen.
- Was kann das einzelne Kind?
- Welche Arbeiten, Aufgabenstellungen, Lösungswege wählt es?
- Was sind die Hintergründe eines aus unserer Sicht falschen Vorgehens?
- Wie können wir das Kind dazu anregen, sein augenblickliches Denken und Wissen weiter zu entwickeln?
Für die Rückmeldung des individuellen Leistungsstandes werden vielfältige Formen verwendet, die sowohl die Kinder untereinander als auch die Pädagogen verwenden:
- mündliche Rückmeldung
- produkt- oder prozessorientierte Reflexionsbögen
- Selbsteinschätzung
- schriftliche Rückmeldung
Halbjahresgespräche
Mit dem Halbjahresgespräch werden Erfahrungen, Ergebnisse, Leistungen und erworbene Kompetenzen der Kinder in einem Einzelgespräch dargestellt und gewürdigt. Gleichzeitig führt das Gespräch zu individuellen Zielstellungen und Vorhaben für das bevorstehende zweite Schulhalbjahr. Die Kinder laden ihre Eltern zu diesem Gespräch ein.
Halbjahres- und Jahresbrief
Zum Halbjahr erhält jedes Grundschulkind eine Zusammenfassung des Halbjahresgespräches mit den vereinbarten Zielen.
Am Ende eines jeden Schuljahres erhalten die Kinder des ersten bis vierten Jahrganges einen Jahresbrief über die erreichten Kompetenzen des vergangenen Schuljahres, im vierten Jahrgang zusätzlich ein Zeugnis mit den Zensuren für die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch.